Bild einer Gitarre in der Hand des Spielers

Men­schen­bild und Lebens­sinn in Zei­ten von Krisen

Gera­de in Zei­ten einer glo­ba­len Coro­na Kri­se, in der uns „Social Distancing“ ver­ord­net wur­de, ist es wich­tig, sich dar­an zu erin­nern, dass wir nur eine Erde für alle Men­schen haben. Und es letz­ten Endes auf jeden Ein­zel­nen von uns ankommt, wie sich das Leben auf der Welt ent­fal­ten kann. Fried­lich oder krie­ge­risch? Sozi­al gerecht oder Aus­beu­tung vie­ler durch weni­ge? Der Ein­zel­ne ver­mag nicht viel aus­zu­rich­ten, aber vie­le Ein­zel­ne haben Gewicht. Und könn­te nicht das begrei­fen und ver­ste­hen, dass es wirk­lich auf jeden Ein­zel­nen ankommt, uns befä­hi­gen, der Kri­se einen Sinn abzu­ge­win­nen? Und dabei gesund zu blei­ben oder zu werden?

Das Men­schen­bild Vic­tor E. Frankl

Vic­tor E. Frankl, der öster­rei­chi­sche Neu­ro­lo­ge und Psych­ia­ter und Begrün­der der Logo­the­ra­pie und Exis­tenz­ana­ly­se, präg­te ein Men­schen­bild von Geist, Sinn und der Frei­heit gegen­über allen trieb­haf­ten Bin­dun­gen und der Frei­heit des Geis­tes gegen­über der Natur. Für ihn kommt der Mensch in sei­nem Bezug zur Welt über sich selbst hin­aus, dabei ist der Wil­le zum Sinn die den Men­schen gegen­über allen ande­ren Wesen aus­zeich­nen­de Moti­va­ti­on. Und dass der Mensch eigent­lich oder zumin­dest ursprüng­lich über sich selbst hin­aus nach etwas langt, das nicht wie­der er selbst ist, näm­lich ent­we­der nach einem Sinn, den zu erfül­len es gilt, oder nach einem Sein, dem zu begeg­nen oder zu lie­ben es gilt. Das bedeu­tet der Mensch braucht eine Per­son oder eine Sache, der er sich ver­schrei­ben, die er lie­ben kann, um ein erfüll­tes, sinn­vol­les Leben zu füh­ren. Oder wie Frankl es aus­drück­te „Das ICH wird ICH erst am DU“. Und genau das ist mit „Social Distancing“ schwie­ri­ger als je zu vor.

Der Sinn des Lebens in der Coro­na Krise

Vic­tor E. Frankl hat­te eine ein­deu­ti­ge Hal­tung, dass nicht der Mensch das Leben nach dem Sinn fra­gen soll­te, son­dern der Sinn die Ant­wort des Men­schen auf das Leben ist. Damit kann ein sinn­vol­les Leben als Auf­trag des Lebens zur ver­ant­wor­te­ten Aus­ge­stal­tung der gege­be­nen Mög­lich­kei­ten vor dem Hin­ter­grund der Wirk­lich­keit ver­stan­den wer­den. Die gege­be­nen Mög­lich­kei­ten vor dem Hin­ter­grund der Wirk­lich­keit der Coro­na Kri­se sind zwar deut­lich ein­ge­schränkt, aber den­noch bie­tet das Leben immer wie­der neue Chan­cen zur Ausgestaltung.

Spre­chen Sie mich ger­ne an!

✉ kontakt@psychotherapie-linnow.de
0175 903 25 44 | ✆ 040 / 61 16 47 01

Bild von Kirsten Linnow

Dr. rer. nat. Kirs­ten Linnow

Heil­prak­ti­ke­rin für Psy­cho­the­ra­pie | Hyp­no­se­the­ra­peu­tin | Zer­ti­fi­zier­te Kurs­lei­te­rin Stressmanagement

Erfah­ren Sie mehr über mich …

Mög­lich­kei­ten der Gestaltung

Vie­le Men­schen fin­den Erfül­lung und den Sinn des Lebens, indem sie ihr Leben der Krea­ti­vi­tät, der Natur, der Poli­tik, den Natur­wis­sen­schaf­ten oder sons­ti­gen ver­schrei­ben. Eins liegt mög­li­cher­wei­se allem zugrun­de der Wunsch einer mensch­li­chen Ver­bun­den­heit eine Brü­cke zwi­schen dem „Ich“ und einem oder vie­len „Du“ zu bau­en. Vic­tor E. Frankl schreibt dazu „Wol­len wir eine Brü­cke schla­gen von Mensch zu Mensch – und dies gilt auch von einer Brü­cke des Erken­nens und Ver­ste­hens –, so müs­sen die Brü­cken­köp­fe eben nicht die Köp­fe, son­dern die Her­zen sein.” Und dafür bie­tet das Leben jeden Tag neue Mög­lich­kei­ten und Ein­la­dun­gen die, sich häu­fig in den klei­nen und gro­ßen Begeg­nun­gen des All­ta­ges offen­ba­ren. Freund­lich, zuver­sicht­lich gegen­über ande­ren Men­schen zu sein und zu blei­ben, auch wenn Angst, Trau­rig­keit oder Wut wahr­nehm­bar ist. Oder auch Pro­jek­te zu unter­stüt­zen, die einen Sinn erge­ben. Pro­jek­te zum Erhalt der Natur, gegen die Kli­ma­kri­se oder für sozia­le Gerechtigkeit.

Vie­le Ein­zel­ne bewir­ken in Kri­sen die Veränderung

Man­chen Men­schen gelingt es beson­ders gut, durch Musik Brü­cken von Mensch zu Mensch zu bau­en. Und wenn die­se Men­schen sich der sozia­len Gerech­tig­keit ver­schrei­ben, ent­steht das Pro­jekt „Play­ing for Chan­ge“ das nicht nur Frie­den und sozia­le Gerech­tig­keit in mitt­ler­wei­le 15 Län­dern för­dert, son­dern auch mit wun­der­vol­len Kon­zer­ten und Musik­vi­de­os die Welt unge­heu­er berei­chert. Sicher­lich nur eines von vie­len wun­der­vol­len Pro­jek­ten auf der Welt, aber eines des­sen Unter­stüt­zung das eige­ne Leben mit Sinn berei­chert. Das im Jahr 2004 begrün­de­te Pro­jekt ist seit 2007 eine Non-Pro­fit Orga­ni­sa­ti­on, die mitt­ler­wei­le Musik­schu­len auf der gan­zen Welt baut. Um zu inspi­rie­ren, zu ver­bin­den und der Welt mit­tels Musik Frie­den zu brin­gen. Der Ein­zel­ne ver­mag nicht viel aus­zu­rich­ten, aber vie­le Ein­zel­ne haben Gewicht und kön­nen die Welt gestalten.